Seilbahnantrieb
Gegenstand der Erfindung ist ein Seilbahnantrieb, bei dem an der Antriebs-Seilscheibe der Seilbahn ringförmig verteilt Dauermagnete wechselnder Polung angeordnet sind, den Dauermagneten unter Freilassung eines Luft- spalts gegenüberliegend ein ortsfester, ringförmiger Stator mit bewickelten Statorpolen vorgesehen ist, und eine elektrische Steuereinheit zum zeitgerechten Schal¬ ten der Statorpole vorgesehen ist.
Bisher hat man Seilbahnen mittels eines konventioneilen Elektromotors über ein zwischengeschaltεtes Getriebe an¬ getrieben. Die Elektromotoren sind schwer und teuer. Außerdem sind nur beschränkte Steuerungsmöglichkeiten, beispielsweise für die Geschwindigkeit des Seils oder die Anfahrbeschleunigung des Seils, gegeben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Seil¬ bahnantrieb mit einfachem, kon igurativem Aufbau und wesentlich besseren Steuerungsmöglichkeiten verfügbar zu machen.
Die Dauermagnete, die bewickelten Statorpole und die zugehörige, elektronische Steuereinheit bilden einen kommutatorlosen, elektronisch gesteuerten Antrieb, wobei die Steuereinheit vorzugsweise Steuersignale von einem oder mehreren Sensoren erhält, die laufend die Drehposition des Mo o s bzw. der Seilscheibe relativ zu dem Stator erfassen. Besonders geeignet hierfür sind "all-Sensoren. Dieser Antrieb ist von der Motorfunktion .ιer am ehesten mit einem Synchronmotor zu vergleichen,
wie weiter unten noch deutlicher werden wird.
Der Luftspalt zwischen den Polflächen der Dauermagnete und den Polflächen der Statorpole kann eine im wesent¬ lichen zylindrische oder eine im wesentlichen ebene, und zwar rechtwinklig zur Rotationsachse oder schräg¬ winklig zu dieser, Konfiguration haben. Die Statorpole können radial außerhalb und/oder radial innerhalb und/ oder axial beabstandet von den Dauermagnetpolen vorge¬ sehen sein. Der mittlere Durchmesser des Luftspalts kann kleiner, größer oder gleich demjenigen Durchmesser auf der Seilscheibe sein, auf dem sich das Seil befindet.
Die elektronische Steuerung bietet vielfältige Steue¬ rungsmöglichkeiten, von denen besonders herausragende weiter unten noch näher erläutert werden.
Für die Anbringung bzw. Anordnung des Stators gibt es zwei bevorzugte Möglichkeiten. Entweder ist der insge¬ samt im wesentlichen ringförmige Stator an einem schei- benartigen Tragteil angeordnet, welches mit einer die Seilscheibe drehbar lagernden Tragsäule verbunden ist. Oder der Stator ist gesondert von der Seilscheibe orts¬ fest abgestützt, insbesondere am Erdboden, einem Gebäude oder dergleichen verankert.
Ein wichtiges Charakteristikum des erfindungsgemäßen Seilbahnantriebs liegt darin, daß man - praktisch ohne Nachteile - mit deutlich größeren Spaltweiten bzw. Spaltdicken des Luftspalts als bei konventionellen Elektromotoren arbeiten kann. Infolgedessen kann man die Statorpole und die Dauermagnete mit den im Stahlbau üblichen Maßtoleranzen anordnen, was den Seilbahnantrieb
deutlich verbilligt. Konkret sind Luftspaltdicken von mindestens 2 mm, vorzugsweise 2 bis 5 mm, bevor¬ zugt.
Vorzugsweise bestehen die Dauermagnete aus Ferritwerk¬ stoff, Samarium-Kobalt- erkstoff oder Eisen-Neodym- Werkstoff. Insbesondere die letztgenannten Dauerma¬ gnete zeichnen sich durch eine hohe Koerzitivkraft und Unempfindlichkeit gegenüber Gegenfeldern, d.h. die Magnetfelder der Statorspulen, aus.
Es ist als günstig bevorzugt, nur einen Teil-U fangs- bereich des Antriebs mit dem Stator zu besetzen, derart, daß sich eine der Seilzugrichtung entgegenge¬ richtete, die Lagerung der Seilscheibe entlastende Anziehungskraft ergibt.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Seilbahnantrieb, bei dem an die Antriebs- Seilscheibe der Seilbahn ein Planetengetriebe angeschlossen ist; an dem ortsfesten, innenverzahnten Hohlrad des Planetengetriebes ein ring¬ förmiger Stator mit bewickelten Statorpolen vorgesehen ist; mit der eintreibenden Welle des Planetengetriebes ein Tragteil für ringförmig verteilte Dauermagnete ver¬ bunden ist, die den Statorpolen unter Freilassung eines Luftspalts gegenüberliegen; und eine elektronische Steuereinheit zum zeitgerechten Schalten der Statorpole vorgesehen ist.
In diesem Fall ist also der erfindungsgemäße Antrieb, im wesentlichen bestehend aus bewickelten Statorpolen, Dauermagneten und elektronischer Steuereinheit, dem innenverzahnten Hohlrad eines Planetengetriebes zuge-
ordnet statt der Seilscheibe. Auch hierbei bleiben die Vorteile der Einsparung eines konventionellen Elektro¬ motors und der verbesserten und erweiterten Steuerungs- öglichkeiten. Die Lagerung der Seilscheibe oder des innenverzahnten Hohlrads übernehmen zugleich die Rota- tionslagerung des Rotors des Antriebs. Das Tragreii für die Dauermagnete ist vorzugsweise im wesentlichen topfförmig ausgebildet.
Nachfolgend werden bevorzugte Ausgestaltungen der elektronischen Steuerung des erfindungsgemäßen Antriebs angesprochen.
Die elektronische Steuereinheit weist vorzugsweise mehrere Stromrichtermodule auf, die jeweils einen Teil der Statorspulen schalten. Auf diese Weise muß jedes Stromrichtermodul nur einen kleineren Strom steuern; die Summe der Stromrichtermodule ist preisgünstiger als ein gemeinsamer Stromrichter für den gesamten Antrieb. Außerdem bleibt der Antrieb auch bei Ausfall einzelner Stromrichtermodule noch funktionstüchtig, wenn auch mit reduzierter Leistung. Für die schaltbaren Stromrichter¬ module eignen sich ganz besonders Vierquadranten-Strom¬ richter bzw. Vierquadranten-Steller.
Vorzugsweise weist der Seilbahnantrieb eine elektrische Bremseinrichtung auf, die zum Ausüben einer Bremskraft auf das Seil den bzw. die Stromrichter der elektroni¬ schen Steuereinheit auf Bremsbetrieb schaltet und den in den Statorspulen induzierten Strom entweder über mindestens einen Bremschopper mindestens einem Brems¬ widerstand zuleitet oder in das sonst speisende Netz zurückleitet. Die elektrische Bremseinrichtung bewirkt
vorzugsweise unter Beteiligung der elektronischen Steuereinheit eine Speisung bzw. zeitgerechte Schaltung der Statorspulen derart, daß der Antrieb ein Bremsmoment erzeugt gegensinnig zu dem Antriebsmoment bei Anrriebs- funktion. Hierbei wird elektrische Leistung von den Statorspulen einem oder mehreren Bremswider- ständen zugeleitet oder in das sonst speisende Netz zurückgeleitet. Die elektrische Bremseinrichtung kann in die elektronische Steuereinheit integriert sein oder eine mit der Steuereinheit zusammenwirkende, separate Bremseinheit sein. Der elektrische Zusatzaufwand für die elektrische Bremseinrichtung ist klein; insgesamt ist der Aufwand sehr viel geringer als bei einer mechani¬ schen Betriebsbremse und arbeitet die elektrische Bremse verschleißfrei. In der Regel ist zusätzlich ein mechani¬ sches 3remssystem, insbesondere als Sicherheitsbremse oder als Fes-ts-fc-ellbremse vorhanden. Die Rückspeisung in das Stromnetz ist insbesondere bei (abendlicher) Tal¬ fahrt der mit dem Seil bewegbaren Transporteinheiten sinnvoll.
Vorzugsweise ist dεr elektronischen Steuereinheit ein Speicher für mehrere Fahrprogramme zugeordnet, die aus¬ gewählt abrufbar sind. Die unterschiedlichen Fahrpro¬ gramme können sich insbesondere auf unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten, unterschiedliche Anfahrbeschleu¬ nigungen, unterschiedliche Bremsverzögerungen oder dergleichen beziehen.
Ferner ist es bevorzugt, der elektronischen Steuerein¬ heit einen Fahrprogrammspeicher zuzuordnen, der ein Fahrprogramm mit periodisch größerer Seilgeschwindig- keit und kleiner Seilgeschwindigkeit beinhaltet, wobei
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die kleine Seilgeschwindigkeit denjenigen Zeiten zu¬ geordnet ist, in denen die mit dem Seil bewegbaren Transporteinheiten Streckenabschnitte zum Ein- und Aus¬ steigen bzw. Be- und Entladen durchfahren. Auf diese Weise kann man die Fahrgeschwindigkeit der Transport¬ einheiten in den Zeiten erhöhen, in denen keine Trans¬ porteinheit einen Streckenabschnitt zum Ein- und Aus¬ steigen bzw. Be- und Entladen durchfährt, also insge¬ samt die Beförderungskapazität der Seilbahn steigern.
Vorzugsweise weist der Seilbahnantrieb eine elektro¬ nische Halteeinrichtung auf, die für kurzzeitigen Stillstand des Seils den Strom in den Statorspulen so steuert, daß das erforderliche Haltemoment erzeugt wird. Infolgedessen ist es möglich, für kurzzeitiges Halten ohne ein Aktivieren einer mechanischen Bremse zu arbei¬ ten. Dies ist besonders günstig in der Situation, wenn sich eine Transporteinheit der Seilbahn in einem Strek- kenabschnitt zum Ein- und Aussteigen bzw. Be- und Ent¬ laden befindet. Der Grenzwert der Zeitspanne, unterhalb welchem das mechanische Bremssystem nicht aktiviert wird, ist vorzugsweise einstellbar.
Vorzugsweise sind an die elektronische Steuereinheit Positionssensoren, die an den Streckenabschnitten zum Ein- und Aussteigen bzw. Be- und Entladen der mit dem Seil bewegbaren Transporteinheiten angeordnet sind, angeschlossen, so daß Verzögern, Halten, Langsamfahrt, Beschleunigen oder dergleichen in Abhängigkeit von Positionssensorsignalen erfolgt.
Der erfindungsgemäße Seilbahnantrieb eignet sich ganz besonders für Seilbahnen zum Befördern von Personen oder Lasten von einer niedrigeren zu einer höheren Po¬ sition, ganz besonders die verschiedensten Ausführungs- formen von Liften zum Transport von Skifahrern oder Berwanderern, wie Teilerlifte, Bügellifte, Sessellifte, Kabinenseilbahnen. Aber auch andere Transportsyste e, bei denen ein Seil anzutreiben ist, können mit dem er- findungsgemäßen Antrieb ausgerüstet werden, beispiels¬ weise bei Bergwerken mit senkrechter oder schräger Be- wegungsrichtung von Transportkörben.
Es wird darauf hingewiesen, daß die in den Ansprüchen 7 bis 12 angegebenen, bevorzugten Steuerungsausgestai- tungen erfindungsgemäß auch bei Seilbahnantrieben ver¬ wirklichbar sind, die ansonsten nicht die Merkmale min¬ destens eines der Ansprüche 1 bis 6 aufweisen. Als Bei¬ spiel sei ein elektronisch kommutierter Dauermagnet- Elektromotor zum Antrieb einer Seilbahn genannt, der an¬ sonsten konventionell in der Nachbarschaft dar Seil¬ scheibe steht und diese direkt oder über ein Getriebe antreibt.
Vorzugsweise ist der (mittlere) Luftspaltdurchmesser des Seilbahnantriebs größer als der Seilrinnendurchmesser.
Die Erfindung und Ausgestaltungen der Erfindung werden im folgenden anhand von teilweise schematisch darge¬ stellten Ausführungsbeispielen noch näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Seilbahnantrieb im Schnitt und teilweise weggebrochen;
Fig. 2 eine alternative Ausführungsform eines Seilbahn- antriebs in schematisierter Darstellung, eben¬ falls im Schnitt und teilweise weggebrochen;
Fig. 3 eine schematisierte Draufsicht auf einen Seil¬ bahnantrieb ähnlich der Ausführungsform von Fig. 1 bei weggelassener Abdeckhaube;
Fig. 4 eine alternative Ausführungsform eines Seilbahn¬ antriebs im Schnitt;
Fig. 5 Einzelheiten einer elektronischen Steuerung für einen Seilbahnantrieb.
Bei der ersten Ausführungsform des Seilbahnantriebs ge¬ mäß Fig. 1 erkennt man eine vertikale, hohle, mehrere Abschnitte aufweisende Tragsäule 2, an der im oberen Endbereich ein horizontales, scheibenartiges Tragteil 4 großen Durchmessers befestigt ist. Das Tragteil 4 kann eine obere und eine untere, kreisförmige Platte auf¬ weisen oder mit radialen Streben und einem kreisförmigen U fangsrandteil ausgebildet sein. Am Außenumfang des Tragteils 4 ist ein insgesamt im wesentlichen ringförmi¬ ger Stator 6 befestigt.- Der Stator 6 bietet radial nach außen weisende, diskrete Polflächen 8 dar. Die einzelnen
Statorpole 10 sind jeweils mit einer Spule 12 bewickelt.
Unterhalb des Tragteils 4 ist eine waagerechte Seil¬ scheibe 14 angeordnet, die drehbar auf der Tragsäule 2 gelagert ist. Die Seilscheibe 14 ist im wesentlichen aus radialen Streben, einem Umfangskranz radial außen, einer kreisförmigen Seilrinne 16, Versteifungsrippen und einer inneren Lagerungshülse aufgebaut. Der Umfangskranz 18 ragt radial außerhalb des am Tragteil 4 befestigten Stators 6 axial nach oben. Am Innenumfang des Umfangs- kranzes 18 sind ringförmig verteilt Dauermagnete 20 wechselnder Polung befestigt. Die Dauermagnete sind auf einem radial äußeren Magnetrückschlußring 22 befestigt.
Die Dauermagnete 20 bieten nach radial innen gerichtete Dauermagnetpolflachen 24 dar. Die Statorpolflächen 8 und die Dauermagnetpolflächen 24 sind einander zuge¬ wandt, wobei zwischen diesen Polflächen 8, 24 ein insge¬ samt im wesentlichen zylindrischer Luftspalt 26 mit einer radialen Weite oder Dicke von etwa 2,5 mm besteht.
Der Durchmesser der Seilrinne 16 beträgt etwa 60 bis 90% des Durchmessers des Luftspalts 26. Es ist jedoch durchaus möglich, den Durchmesser der Seilrinne 16 kleiner oder auch größer zu machen, beispielsweise größer als den Durchmesser des Luftspalts 26. In der Seilrinne 16 ist das anzutreibende Seil 28 der Seilbahn eingezeichnet.
Es ist alternativ möglich, die Polflächen 8 des Stators 6 nach unten und die Polflächen 24 der Dauermagnete 20 nach oben weisend vorzusehen, wodurch ein ringförmiger, ebener Luftsnalt 26 entsteht. Ferner ist es alternativ
möglich, die Dauermagnete 20 radial innerhalb des Stators 6 vorzusehen. Schließlich ist es alternativ möglich, die Seilscheibe 14 oberhalb des Tragteils 4 zusehen. Die Stromzuleitungen 30 zu dem Stator 6 sind an dem stillstehenden Tragteil 4 radial nach innen und dann durch die hohle Tragsäule 2 nach unten geführt. Eine Abdeckhaube 56 deckt den Antrieb von oben her ab.
Die weiter unten noch genauer erläuterte, elektronische Steuereinheit sorgt dafür, daß die Richtung des durch die einzelnen Spulen 12 fließenden Stroms jeweils nach Weiterdrehung der Seilscheibe 14 um eine Dauermagnet¬ polteilung umgedreht wird, wobei ein später noch genauer erläuterter Sensor am Tragteil 4 die jeweilige Drehpo- sition der Seilscheibe 14 relativ zum Tragteil 4 fest¬ stellt und entsprechende Steuersignale an die Steuerein¬ heit gibt.
Es wird darauf hingewiesen, daß vorzugsweise die Anzahl der Statorpole 10 und der Dauermagnetpole 24 nicht exakt übereinstimmt, sondern beispielsweise ein, zwei oder drei Dauermagnetpole 24 mehr oder weniger als Statorpole 10 vorhanden sind. Aufgrund der elektronischen Steuerung können die Statorpole 10 dennoch zeitrichtig umge¬ schaltet werden, und es ergibt sich ein gleichmäßigerer Lauf des Antriebs.
Der wesentlichste Unterschied der zweiten Ausführungs- for des Seilbahnantriebs gemäß Fig. 2 verglichen mit der ersten Ausführungsform besteht darin, daß der Stator 6 nicht an einem an der Tragsäule 2 befestigten Tragteil befestigt ist, sondern.auf ringförmig verteilten, auf dem Erdboden befestigten Stützen 32. Außerdem ist die
Variante eingezeichnet, daß der Stator 6 sowohl nach radial innen weisende als auch nach radial außen weisen¬ de Statorpolflächen aufweist und daß sowohl radial inner¬ halb als auch radial außerhalb des Stators Dauermagnete 20 an der rotierenden Seilscheibe 14 befestigt sind. Schließlich erkennt man, daß bei dieser Ausführungsform die Seilrinne 16 radial außerhalb der Stator/Dauermagnet- Anordnung vorgesehen ist.
Durch Fig. 2 ist die Möglichkeit veranschaulicht, daß sich der Stator 6 - hier radial außerhalb der Seiischeibe 14 mit den Dauermagneten - nur über einen Teil-Umfangs- berεich erstreckt, nämlich über etwa 130" U fangslänge. Dadurch entsteht zwischen dem Stator 6 und denjenigen Dauermagneten, die sich gerade gegenüber dem Stator 6 befinden, eine radial gerichtete Anziehungskraft. Der mit dem Stator 6 ausgestattete Teil-Umfangsbereich ist so gelegt, daß diese magnetische Anziehungskraft 34 der Seilzugkraft entgegengerichtet ist, so daß sich eine Entlastung der Lagerung der Seilscheibe 14 ergibt.
Der Hauptunterschied zwischen der in Fig. 4 darge¬ stellten, dritten Ausführungsform und den bisher be¬ schriebenen Ausführungsformen steht darin, daß die Stator/Dauermagnet-Anordnung nicht unmittεlbar der Seil¬ scheibe 14 zugeordnet ist, sondern dem innenverzahnten Hohlrad 36 eines Planetengetriebes 38. Ein insgesamt in wesentlichen ringförmiger Stator 6 mit diskreten und mit Spulen bewickelten Statorpolen ist außen am Umfang des Hohlrads 36 befestigt. Die Dauermagnete 20 sitzen radial außerhalb des Stators 6 diesem gegenüberliegend am Innenumfang eines insgesamt im wesentlichen topfformigen Tragteils 39. Das insgesamt ebenfalls im wesentlichen
topfförmige Hohlrad 36 ist an seiner offenen Oberseite an einer stationären Platte 40 befestigt. Auf einem nach unten ragenden, hohlen Fortsatz 42 des Hohlrads 36 ist das Tragteil 39 drehbar gelagert. Mit dem Tragteil 39 ist die Eingangswelle 44 des Plane engetriεbes 38 dreh¬ fest verbunden. Die Eingangswelle 44 führt durch den hohlen Fortsatz 42 in das Innere des Planetengetriebes 38 und ist im dortigen Endbereich mit einer Ritzelver¬ zahnung versehen. Mehrere umfangsmäßig verteilte Plane¬ ten-Zahnräder 46 kämmen innen mit dieser Ritzelverzah¬ nung und außen mit der Innenverzahnung des Hohlrads 36. Die Planeten-Zahnräder 46 sind drehbar auf einem Plane¬ ten-träger 48 gelagert. Der Planetenträger 48 hat einen nach oben ragenden, wellenartigen Fortsatz 50, der im Inneren einer vertikalen, stationären Lagerungssäule 52 gelagert ist, die ihrerseits oben auf der früher be¬ schriebenen Platte 40 befestigt ist. Die horizontale Seilscheibe 14 ist außen auf der Lagerungssäule 52 ge¬ lagert und durch eine Verbindungsplatte 54 oberhalb des oberen Endes der Lagerungssäule 52 mit dem wellenartigen Fortsatz drehmomentübertragend verbunden. Die Seilscheibe 14 weist am Außenumfang die Seilrinne 16 auf. Von unten her ist das rotierende Tragteil 4 durch eine Haube 56 abgedeckt.
Man erkennt die erreichte enge Integration des Antriebs in das Planetengetriεbe 38 und die daraus resultierende, kompakte Bauweise. Aufgrund der erheblichen Drehzahl- Untersetzung mittels des Planetengetriebes 38 ergibt sich - gemessen an einem erforderlichen Drehmoment zum Antrieb des Seils 28 - eine geometrisch kleinere Stator/Dauer¬ magnet-Anordnung.
Anhand von Fig. 5 wird eine bevorzugte Ausgestaltung der elektronischen Steuerung erläutert.
Strom aus einem Stromnetz 60 fließt über eine Netzein- speisung 62 zu einem Netzstrom-Gleichrichter 64 und von dort zu einer insgesamt mit 66 bezeichneten elektroni¬ schen Steuereinheit. Mittels mindestens eines Sensors 68 wird die Drehstellung des Rotors des Antriebs, d.h. der Seilscheibe 14 oder des Tragteils 39, in Relation zu dem Stator 6 anfaßt. Die Steureinheit 66 weist mehre¬ re - im dargestellten Beispiel sechs - Ξtromrichtermodu- le 70 auf, die jeweils eine Gruppe von Statorpolen bzw. Statorspulen schalten. Die Signale des Sensors 68 werden in einer Stromrichtersteuerung 72 der Steuereinheit 66 verarbeitet, und die Stromrichtersteuerung 72 steuert ihrerseits jeweils die Ξtromrichtermodule 70 an. Auf diese Weise werden die einzelnen Statorspulen zeitrichtig und vorzeichenrichtig mit Strompulsen beaufschlagt.
Die Steuereinheit 66 enthält ferner einen Speicher 74 für mehrere Fahrprogramme, eine Fahrsteuerung 76 und Schnitt¬ stellen bzw. Anschlüsse 78 für externe Melder, die summarisch mit 80 bezeichnet sind und Peripheriegeräte. Mit 82 ist eine Bedieneinheit bezeichnet, und 84 be¬ zeichnet summarisch Signaleinheiten.
Mittels der Bedienungseinheit 82 kann eines der Fahrpro¬ gramme aus dem Speicher 74 gewählt werden. Das gewählte Fahrprogramm wirkt über die Fahrsteuerung 76 auf die Stromrichtersteuerung 72. Auch von Hand gegebene Befehle wie "Stopp", "Vorwärts", "Rückwärts" oder "Langsamfahrt" werden über die Fahrsteuerung 76 auf die Stromrichter¬ steuerung 72 gegeben. Beispiele für mögliche, unter-
schiedliche Fahrprogramme sind weiter vorn gegeben worden.
Bei den externen Meldern 80 handelt es sich insbesondere um Positionssensoren, die Signale wie "eine Transport¬ einheit passiert gerade Punkt A" oder "keine Transport¬ einheit ist zur Zeit an Punkt B" liefern, oder Tempera¬ turfühler im Bereich des Stators, die eine Überlastung feststellen, oder Notschalter, beispielsweise ansprechend auf den Ausfall eines Kühllüfters für die Steuerelektro¬ nik oder auf Störungen an der Seilbahnstrecke. Bei den Signaieinheiten 84 handelt es sich insbesondere um An¬ zeigen für die Bedienungsperson, beispielsweise für die momentane Fahrgeschwindigkeit, den zurückgelegten Weg von Transporteinheiten oder dgl.
Mit 86 ist ein Bremschopper bezeichnet, der an die Strom¬ verbindung zwischen der Gleichrichterεinheit 64 und der Steuereinheit 66 (Gleichspannungszwischenkreis) ange¬ schlossen ist. Wenn der Steuereinheit 66 von Hand oder vom Fahrprogramm her ein Befehl "Bremsen" gegeben wird, werden unter Mitwirkung der Fahrsteuerung 76 und der Stromrichtersteuerung 72 die Stromrichtermodule 70 so gesteuert, daß den Statorspulen 12 in derartigen Zeiten Strom mit derartiger Stromrichtung zugeführt wird, daß der Antrieb ein Bremsmoment statt eines Antriebsmoments liefert. Dies geht einher mit einem elektrischen Leistungsfluß von den Statorspulen 12, der entweder über den Bremschopper 86 den Bremswiderständen 88 zuge¬ leitet und/oder in das Netz 60 zurückgespeist wird. Im letztgenannten Fall ist die Gleichrichtereinheit 64 als Umkehr-Stromrichter ausgebildet.
Wie weiter vorn bereits angesprochen, kann die Steuerein¬ heit 66 nicht nur an externe Positionssensoren, sondern an andere externe Sensoren angeschlossen sein, beispiels¬ weise Näherungssensoren. Es ist möglich, mittels der Steuerεinheit 66 den zurückgelegten Seilweg zu erfassen und diesen als Rückmeldesignal für die Fahrprogramme oder die Handsteuerung zu nutzen. Die Steuereinheit 66 regelt normalerweise auf ein bestimmtes Antriebsdrehmoment. 3ei Vorgabe einer bestimmten Ξollgeschwindigkeit von Hand oder durch die Fahrprogramme wird dies intern auf ein erforderliches Antriebsdrehmoment umgerechnet. Vorzugs¬ weise ist die Steuereinheit 66, abgesehen von den Strom¬ richtermodulen 70, mit Mikroprozessoren aufgebaut.
Die Seilscheibe 14 kann auf größerem Durchmesser drehbar gelagert sein als in den Fig. 1, 2 und 4 eingezeichnet. Der Seiibahnantrieb ist vorzugsweise eine Einheit, die als Ganzes auf Fundamenten angebracht ist.